Barock 1600 – 1720

Geprägt vom: Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648.
Dieser sorgte für große Zerstörung und reduzierte die Bevölkerungszahl auf ein Drittel.
Für die Menschen der Zeit ist der Krieg die alles bestimmende Realität
In allen Schichten
wirkt er auf das Bewusstsein. Viele sehen den Krieg als eine Strafe Gottes.

Gesellschaft: absolutistische Kleinstaaten, die viele Beamten für die Verwaltung
der stehenden Heere, der Einführung des römischen Rechts und
des Kameralsystems, brauchen, die zumeist aus der bürgerlichen
Gelehrtenschicht kommen. Diese schaffen dann auch die höfisch
orientierte Repräsentationskunst. In den Gedicht will ein Redeziel
erreicht sein, nicht ein »Ich« sich mitteilen.

Das Chaos wird als Sinnbild des Bösen angesehen, die Menschen
müssen die himmliche Ordnung auf Erden nacherschaffen. Eine
weitere Aufgabe ist das Entdecken und Ergründen der Harmonie, den
Menschen in die göttliche Harmonie einzuordnen, da dies als Tugend
gilt. Es ist also das Allgemein-Gültige, nicht das Individuum wichtig.


Motive:

• Natur – als Zeichen Gottes, insbesondere mit der Signaturenlehre
– Zeichen in der Natur stehen für Gottes Plan, der Dichter
folgert per visibilia ad invisibilia, von der sichtbaren Welt auf die
unsichtbare, göttliche. Die Dreieinigkeit Gottes wird ebenfalls in
der Natur, in den drei Grundelementen Schwefel, Salz und Quecksilber
gefunden.

• Unsicherheit – meist so zu erkennen, dass Dinge durch Umschreiben, Vergleiche
und Definitionen versucht werden, begrifflich fixiert zu werden

• Memento mori ‐ »Bedenke, dass du sterben wirst«

• Der Petrarkismus ‐ Die Frau wird idealisierend beschrieben
und ist die kühle, grausame Tyrannin, der Mann muss unter ihr leiden,
ist der klagende Sklave. Enthält u.A. paradoxe Motive wie die »Schmerzliebe«
oder die Beschreibung der Liebe als »Feuer« oder »Tod«.

• Das Vanitas-Motiv ‐ Vergänglichkeitsmotiv, Nichtigkeit, Täuschung
und Verblendung über den Bestand und Wert der Welt;
Mahnung, das Beständige zu suchen.

Reaktionen auf die Vergänglichkeit:
‐ carpe diem: antikes Motto (Nutze den Tag), die Zeit zu voll auszuschöpfen,
die vergänglichen Schönheiten der Welt zu genie ßen, Lebensgenuss
‐ gloria: Nachruhm durch Kunst, Wissenschaft oder Heldentat (Person lebt im Kunstwerk weiter)
‐ ataraxia: Unterschütterlichkeit, Gelassenheit, Abgestumpftheit
‐ in deo pax: religiöse Werte, christliche Jenseitshoffnung
(das Jetzt mag schrecklich sein, nach dem Tod wird es jedoch gut)



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